Der Jahreswechsel ist immer auch Anlass dafür, Bilanz zu ziehen, und so fragt man sich: Was hat sich im letzten Jahr getan, was wird noch kommen? Google hat die SEO-Welt wenn nicht in Atem gehalten, so doch einigermaßen beschäftigt, etwa mit Venice, Panda, Penguin usw. Schon zu Beginn des Jahres galt das Autorenranking als Trend, die Abstrafung inhaltlich minderwertiger Websites ging damit einher. Was das gesamte Jahr über bereits versucht wurde, forciert zu werden, wird demnächst wohl noch stärker gepusht. Mit der Keywordhäufung in der einen oder anderen Richtung war es schon längst nicht mehr getan, guter Content ist eine Sache, die exakter berechnet werden müsste. Mit der Beschwörung semantischer Wolken und enger Korridore sollte dem Phänomen beigekommen werden, dabei ist ein guter Text automatisch optimiert. Er beleuchtet sämtliche momentan aktuellen Aspekte, bietet genügend Abwechslung und weist selbstverständlich nicht den geringsten Fehler auf.
Dass solcherart Qualität in der geforderten Eile nicht unbedingt immer herzustellen ist, wird dabei leicht übersehen. Auch, dass man über kleine Fehler durchaus hinwegsehen kann, wenn der Inhalt interessant ist. Manchmal machen winzige Unzulänglichkeiten oft erst den Charme aus, der den Leser für die Botschaft einnimmt, anstatt sich von aalglatter Perfektion blenden zu lassen. Gegen alles lässt sich etwas einwenden, schlampige Arbeit verärgert nur. Gute Ideen aber lassen sich nicht berechnen, sie sind eine Frage der Kreativität, die ihrem Wesen nach gelegentlich über die Stränge schlagen muss. Die Crux ist die Diskrepanz zwischen denen, die es machen sollen und jenen, die ihnen sagen müssen, wie es geht. Auch mancher Nutzer hat es nicht allzu gern, wenn sein Verhalten vorhersehbar sein soll.
Verkrampftes Festhalten an vorgegebenen Regeln führt notwendigerweise zu verkrampften Ergebnissen. Es gilt, auch Ausnahmen zuzulassen, wenn die Situation es erfordert. Das war 2013 so, das wird auch 2014 so bleiben. Wer die Glaskugel bemüht, sieht darin Linkprofile und viele neue mobile Apps auf sich zukommen. Dabei ist im Grunde doch klar, dass der Leser sich nur leiten lässt, wenn es zu etwas führt, das ihm nützt. Wer seine Nutzer kennt, dürfte wissen, was sie wollen und wenn sie ihn eines Besseren belehren, sollte man flexibel genug sein, umzudenken. User wissen das zu schätzen. Niemand lässt sich gern auf den falschen Pfad lenken, manche Absicht ist allzu früh durchschaubar.