Cumulative Layout Shift: Visuelle Stabilität als Rankingfaktor

26.03.2025 | News

Die Ladegeschwindigkeit einer Website zählt längst zu den zentralen Kriterien für eine gute User Experience und Suchmaschinenplatzierung. Dabei geht es nicht nur um das reine Tempo, sondern auch um die visuelle Stabilität während des Ladevorgangs. Genau hier setzt der Cumulative Layout Shift (CLS) an – eine Metrik, die misst, wie sehr sich sichtbare Elemente auf einer Webseite während des Ladens verschieben. Ein zu hoher CLS-Wert sorgt nicht nur für Frustration bei Besuchenden, sondern kann auch negative Auswirkungen auf das Ranking in der Google-Suche haben.

Was ist der Cumulative Layout Shift (CLS)?

Der Cumulative Layout Shift ist Teil der sogenannten Core Web Vitals – eine Gruppe von Kennzahlen, mit denen Google die Nutzerfreundlichkeit von Websites bewertet. Konkret misst CLS die Summe aller Layoutverschiebungen, die während der Lebensdauer einer Seite auftreten und nicht durch Nutzerinteraktionen ausgelöst wurden.

Eine Layoutverschiebung liegt dann vor, wenn ein sichtbares Element auf der Seite seine Position zwischen zwei Frames verändert. Ursachen sind beispielsweise das Nachladen von Bildern ohne definierte Größen, dynamisch eingefügte Inhalte oder Schriftarten, die nachträglich geladen werden.

CLS-Wert Bewertung laut Google:

  • Gut: ≤ 0,1
  • Verbesserungsbedürftig: > 0,1 bis 0,25
  • Schlecht: > 0,25

Ein niedriger CLS-Wert signalisiert eine hohe visuelle Stabilität, was die Wahrnehmung der Seite positiv beeinflusst.

Warum ist CLS so wichtig für SEO?

Ein hoher CLS-Wert beeinträchtigt die Usability erheblich. Elemente, die sich unerwartet verschieben, führen zu Fehlklicks, unterbrechen den Lesefluss und wirken insgesamt unprofessionell. Gerade auf mobilen Endgeräten mit schmaleren Displays können selbst kleine Layoutsprünge störend wirken.

Google hat mit dem Page Experience Update die Core Web Vitals – und damit auch CLS – zu einem Rankingfaktor gemacht. Websites, die in puncto Nutzerfreundlichkeit nicht überzeugen, haben daher schlechtere Chancen, in den Suchergebnissen gut zu ranken. Eine Optimierung der visuellen Stabilität kann sich somit nicht nur auf das Nutzererlebnis, sondern auch auf die Sichtbarkeit in der Google-Suche positiv auswirken.

Häufige Ursachen für hohe CLS-Werte

Um CLS gezielt zu optimieren, lohnt sich ein Blick auf die häufigsten Auslöser für Layoutverschiebungen:

  1. Bilder ohne feste Größenangaben

Wenn Bilder oder Videos im HTML-Code keine Breite und Höhe definiert bekommen, weiß der Browser beim Ladevorgang nicht, wie viel Platz er für sie reservieren soll. Beim Nachladen des Mediums kommt es dann zur Verschiebung umliegender Inhalte.

  1. Dynamisch nachgeladene Inhalte

Werden Inhalte wie Werbebanner, Cookie-Banner oder Newsletter-Pop-ups nachträglich eingefügt, ohne vorher Platzhalter zu verwenden, entsteht ebenfalls eine Layoutverschiebung.

  1. Webfonts und FOUT/FOIT

Beim Laden von Webfonts kann es zum sogenannten „Flash of Unstyled Text“ (FOUT) oder „Flash of Invisible Text“ (FOIT) kommen. In beiden Fällen verändert sich das Layout nachträglich, weil der Text zunächst in einer Standard- oder gar keiner Schrift angezeigt wird.

  1. Animationen und Transitions

Auch visuelle Effekte können CLS beeinflussen, insbesondere wenn Elemente unvorhersehbar ihre Position ändern oder dynamisch in den sichtbaren Bereich geschoben werden.

Effektive Maßnahmen zur Optimierung von CLS

Feste Größen definieren

Alle Medieninhalte wie Bilder, Videos und iFrames sollten immer mit festen Breiten- und Höhenangaben versehen werden. Alternativ können auch aspect-ratio-Container zum Einsatz kommen, die den Platz vorab reservieren.

Platzhalter für dynamische Inhalte verwenden

Dynamische Komponenten wie Banner oder Widgets sollten mit einem Platzhalter versehen werden, der schon vor dem Laden des Inhalts die Fläche reserviert. So bleibt das Layout stabil.

Font-Display kontrollieren

Durch den gezielten Einsatz der font-display-Eigenschaft im CSS lässt sich das Verhalten von Webfonts besser steuern. font-display: swap etwa sorgt dafür, dass zunächst eine Fallback-Schriftart angezeigt wird, was das Layout stabil hält.

CSS-Animationen optimieren

Animationen sollten möglichst transformativ ablaufen (z. B. mit transform oder opacity), anstatt die Position von Elementen über top, left oder margin zu verändern. Transformationsbasierte Animationen führen in der Regel nicht zu Layoutverschiebungen.

Tools zur Analyse und Überwachung

Zur Bewertung und Optimierung des CLS-Werts stehen mehrere Tools zur Verfügung:

  • Google PageSpeed Insights: Liefert konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Core Web Vitals.
  • Lighthouse: Ermöglicht tiefergehende Audits direkt im Chrome-Browser.
  • Web Vitals Extension: Ein Browser-Add-on, das Core Web Vitals in Echtzeit misst.
  • Chrome DevTools (Performance Tab): Detaillierte Darstellung von Layout Shifts in der Timeline-Ansicht.

Die Kombination dieser Werkzeuge erlaubt es, sowohl lab-basierte als auch feldbasierte Daten zu erfassen und gezielt zu optimieren.

Visuelle Stabilität als Qualitätsmerkmal

Die Optimierung des Cumulative Layout Shift ist weit mehr als eine technische Maßnahme zur Verbesserung von Metriken. Sie trägt entscheidend dazu bei, das Nutzungserlebnis positiv zu gestalten und eine professionelle Markenwahrnehmung zu fördern. Websites mit stabiler Gestaltung wirken vertrauenswürdiger, sind leichter bedienbar und erfüllen die Erwartungen moderner Webnutzung.

In einer Zeit, in der jede Millisekunde und jedes Detail zählt, stellt der CLS eine Metrik dar, die bei der technischen Optimierung nicht außer Acht gelassen werden sollte – im Sinne der Nutzerfreundlichkeit wie auch mit Blick auf die Sichtbarkeit in der organischen Suche.

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