Google Chrome wird künftig unverschlüsselte Webseiten stärker als bisher als unsicher kennzeichnen. Was zunächst nur Webseitenbetreiber betrifft, die sensible Kundendaten abfragen, lässt SEO-Experten aufhorchen.
Mit dem Release der neuen Version seines Browsers Google Chrome führt der Suchmaschinen-Gigant Anfang 2017 eine neue Kennzeichnung für unverschlüsselte Internetseiten ein. Bisher weist Chrome mit einem ‚i‘-Symbol neben der Adresszeile auf das fehlende SSL-Zertifikat von Webseiten hin, während sichere Verbindungen durch ein Vorhängeschloss-Symbol gekennzeichnet sind. Zukünftig wird der Browser mit dem Zusatz ‚not secure‘ bzw. ‚nicht sicher‘ darauf hinweisen, wenn Internetseiten nicht über den verschlüsselten HTTPS-Standard verfügen.
Das verschlüsselte Übertragungsprotokoll HTTPS gewinnt dadurch weiter an Bedeutung gegenüber dem unverschlüsselten HTTP. Die Verschlüsselung sorgt dafür, dass Daten bei der Übertragung zwischen Browser und Webseiten-Server nicht von unbefugten Dritten mitgelesen werden können. Bisher war das sichere Übertragungsprotokoll vor allem für Webseiten wichtig, über die passwortgeschützte Informationen oder sensible User-Daten ausgetauscht werden: So etwa im Bereich des Online-Banking oder bei Web-Shops. Entsprechend soll die neue Kennzeichnung als ‚nicht sicher‘ zunächst nur HTTP-Webseiten betreffen, die von Usern etwa die Eingabe von Kreditkarteninformationen oder Passwörtern verlangen.
SEO-Experten sehen in dem neuen Umgang mit unverschlüsselten Internetseiten durch Google Chrome einen Hinweis darauf, dass Google das sichere HTTPS-Protokoll in Zukunft auch im Hinblick auf das Suchmaschinen-Ranking stärker bevorzugt. Webseitenbetreiber, die bisher auf das Standardprotokoll HTTP gesetzt haben, sollten einen Wechsel auf das verschlüsselte HTTPS deshalb dringend in Betracht ziehen, um möglichen Penalties durch Google zu entgehen und ihre Suchmaschinenposition nicht zu gefährden.