Laut Google geht der Trend bei Suchanfragen dahin, dass Fragen gestellt werden. Mittels Fraggles, kurzen Antwort-Segmenten in Form von Boxen oder Widgets, können die Antworten auf die Fragen kurz und knackig präsentiert werden. Eine weitere Suche wäre damit nicht mehr nötig – außer man würde sich eine Quellenvielfalt erhalten wollen. Mit dem Vormarsch der Fraggles geraten im Rahmen der SEO sowie bei der Suche nach Antworten die klassischen URLs allmählich ins Hintertreffen.
Was sind Fraggles?
Im heutigen IT-Sprachduktus sind Fraggles eine Wortmischung aus „Fragment“ und „Handle“ der SEO-Fachfrau Cindy Crum. Fraggles sind dadurch gekennzeichnet, dass Suchmaschinen Informationen häppchenweise und in fragmentierter Form in den entsprechenden Suchergebnissen darstellen. Ziele der Fraggles sind zum einen, dass die Nutzer die gesuchten Informationen direkt und schnell erhalten, zum anderen, dass keine externe Website außerhalb von Google mehr angeklickt werden muss.
Die Darstellung der gesuchten Information erfolgt über Snippets, Boxen und Widgets, welche auf der ersten Seite der Suchergebnisse eingeblendet werden.
Die Fraggles nehmen einen immer größeren Raum ein
Klickten die Nutzer früher vermehrt auf die URLs in den Suchergebnissen, vertrauen sie heute immer mehr den Featured Snippets, Direct Answers oder auch den Knowledge Panels. Diese werden als graphische Kleinfenster, auch Widgets genannt, dargestellt.
Bei den Featured Snippets können Nutzer Teilausschnitte von Informationen von einer URL in den Google Suchergebnissen einsehen. Dies können Listen, Tabellen, Texte oder sogar Videos sein. Diese Form der Darstellung bietet für die SEO die Möglichkeit, Informationen auf einer Webseite so anzulegen, dass diese dem Format eines Featured Snippets entsprechen.
Ohne eine externe Datenquelle kommen die Direct Answers aus. Die Informationen, die aufgrund der Suchanfragen zusammengefügt werden, stammen direkt aus einer Google-Datenquelle. Bei einem Knowledge Panel kann man Basisinformationen über Unternehmen, Personen oder anderen Gebieten leicht erfahren.
Die beliebtesten Antworten auf Google-Anfragen stellt das Unternehmen über die Answer Cards dar. So erhalten Nutzer, aufbauend auf der Beliebtheit vorangegangener über den Dienst abgerufener Informationen, eine vorgefilterte Antwort.
Inhalt statt Keywords
Man sieht, die URLs an sich verlieren bei diesem Prozess zunehmend an Bedeutung. Google gibt aber an, dass man außer bei der Direct Answer weiterhin auf externe Quellen zurückgreift. Das bedeutet speziell im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, dass man den Google-Weg hier mitgehen sollte. Diesen Weg bezeichnet das Unternehmen selbst als Inhalt statt Keywords. Als SEO-Verantwortliche kann man Google und somit dem gewünschten Inhalt auf die Sprünge helfen. Auf die Fraggles abgestimmter Inhaltsaufbau kann erfolgreich machen. Dabei verändert sich nicht der Inhalt an sich, sondern die Präsentationsform.
Fazit – bleibt die URL aufgrund der Fraggles auf der Strecke?
Die URL gerät bei der Darstellung der Suchergebnisse ins Hintertreffen. Nicht mehr die Quelle, sondern die für den Nutzer hilfreiche Information wird bei den Ergebnissen Priorität erlangen. Diese Entwicklung fördert die dominierende Marktstellung von Google im Bereich der Informationssuche. Neben den positiven Effekten wie der schnelleren Informationssuche kann hier allerdings auch ein Wissens- und Informationsmonopol durch einen unternehmerischen Flaschenhals während der Informationssuche entstehen.